Wettbewerbe

Neuer Campus für die Zentrale der Deutschen Bundesbank in Frankfurt am Main

2020 bis 2020

2. Preis mit KSP Jürgen Engel Architekten. Das städtebauliche Konzept eines offenen Campus wird zu einer von Kolonaden gefassten Grünachse weiterentwickelt, die das Haupthaus der Bundesbank als wichtigstes Gebäude im Zentrum des Areals inszeniert. das weitläufige Areal der Bundesbank stellt sich heute als gewachsener Campus aus Einzelgebäuden mit hoher Qualität dar. Hervor tritt, weithin sichtbar, die markante Hochhausscheibe des Haupthauses. Im städtebaulichen Wettbewerb von 2018/19 wurde dieses heterogen gewachsene Gebäudeensemble bereits als Campusstruktur städtebaulich neu organisiert. Unser Entwurf entwickelt als Ensemble zu einem gestalterisch geschlossenen Verbund weiter. Das Hauptgebäude der Bundesbank wird mit einer architektonischen Geste in Form eines axial ausgerichteten Grünzugs inszeniert. Dieser dient dem 217m langen Haupthauses als repräsentative Resonanzfläche. Die filigran, aber streng gegliederte Sockelzone fasst die Grünachse beidseitig mit Kolonaden. Aus der liegenden Sockelzone wachsen wie aus einer Landschaft drei Hochhausscheiben mit einer Traufkante von +175,50 m ü. NHN empor, die mit ihrer orthogonalen Positionierung die visuelle Betonung der Blickachse zum Bestandshochhaus verstärken. Der Sockel fungiert als vermittelndes Bauteil zwischen alt und neu: er nimmt die Horizontalität des Bestands auf und verbindet wortwörtlich die Gebäude miteinander. Die Verwaltungshochhäuser werden in drei gestapelte Volumina gegliedert, welche wiederum je vier Geschosse zusammenfassen. Die optische Trennung der Volumina erfolgt durch ein umlaufendes Band, welches die horizontale Schichtung des Haupthauses aufnimmt. Diese Fassadengliederung überspielt die Vielgeschossigkeit der Neubau­ten, deren Maßstäblichkeit trotz faktisch identischer Attikahöhe des Haupthauses optisch zurück­genommen wird. Auf diese Weise treten die Hochhausscheiben nicht in Konkurrenz zum Bestand. Die Eigenständigkeit der Bestands­gebäude innerhalb des Ensembles wird mit dem neuen Konzept ge­wahrt, sodass auch die Sonder­funktion beispielsweise des Geld­museums und Bundesbankarchivs weiterhin sichtbar bleiben. Die Architektursprache des neuen Ensembles verbindet haptische Materialien und geschlossene Gebäudefiguren mit einer Leich­tigkeit, die aus den filigranen Ele­menten und den Rhythmuswech­seln in der Fassadengliederung resultiert. Der Bedeutung und Ehr­würdigkeit der Institution Bundes­bank wird damit eine architektoni­sche Entsprechung verliehen, die Stabilität, Wertbeständigkeit und eine klare Haltung vermittelt.