2001 bis 2006
Die zwischen den Gebäudekämmen liegenden Dachgärten eines Gebäudes auf dem Campus des Münchener Universitätsklinikums „Klinikum rechts der Isar“ und die Außenanlagen der Gebäude waren neu zu gestalten. Die Freiräume greifen die Nähe des Flusses Isar in modellierten, mit Gräsern gestalteten Pflanzwellen auf und bilden einen Blickfang für die Patienten. Die Dachgärten setzen die Geradlinigkeit der Architektur strukturell fort. Die Bepflanzung der Dachgärten ist konsequent als Bildmotiv angelegt, um einen Blickfang für die Patienten in den Bettenhäusern zu schaffen, deren Fenster zu den Innenhöfen liegen. Auch Büroräume sind zu den Innenhöfen hin orientiert. Aus Sitzhöhe betrachtet, erhalten die Wellenbewegungen der Gräser eine besondere Intensität. Mit der harmonischen Bewegung der Gräser im Wind wird eine leichte, beruhigende Atmosphäre geschaffen. Felsenbirnen (Amelanchier) ergänzen die Pflanzungen. Die Pflanzfelder sind mit Elementen aus Cortenstahl gefasst. Zwei Carex-Sorten mit unterschiedlichen Grüntönen sind im Wechsel auf jeder Seite der abstrahierten Wellenformen gepflanzt. Die reduzierte künstlerische Verfremdung der Dachgärten erhält eine Ergänzung in der Spiegelfassade mit roten Stelen der Künstler Maik und Dirk Löbbert. Die tragenden Säulen der Gebäude wurden rot gestrichen und jenseits der Architektur weitergeführt. So wird der schmale Raum entlang der Straßenfront des Klinikums visuell zu einer weiten „Wandelhalle“ erweitert. Als bewegte Bilder tragen die Dachgärten zu einer Atmosphäre der Kontemplation bei, die von der Schönheit und der physischen Präsenz der Pflanzen lebt. Mit den Mitteln der organischen Form, welche die speziellen Bewegungsmuster der verwendeten Gräsersorten einschließt, wird eine romantische Stimmung geschaffen. Der Betrachter erlebt ein Wechselspiel zwischen der „Körperlichkeit“ der Pflanzen und ihrer Leichtigkeit.