Für eine ehemals industriell genutzte Uferlandschaft am Bosporus in Istanbul wurden neue Konzepte für gemischte Nutzungen von Wohnen, Arbeiten und Gastronomie gesucht, um die Stadt auch hier räumlich, ökonomisch und kulturell neu mit dem Wasser zu verbinden. Teilbestände von Altbausubstanz waren zu erhalten und in die neuen Strukturen zu integrieren. Die Uferflächen sollten weitgehend für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, freizeitorientierte kleine Häfen waren an neue städtische Nutzungen anzubinden. Ruhender und fließender Individualverkehr sollten die neuen Nutzungen zu großen Teilen funktional erschließen, aber - in Tieflage - den neuen städtischen Bewegungsraum nicht stören. Die gesamte Erdgeschoßzone wird hierfür in der Länge des Areals in Einheiten von öffentlichen Raum- und Platzfolgen unterteilt, die baulichen Nutzungen werden in diesem Rahmen durch halböffentliche Freiräume ergänzt. Die Breite des Areals wird durch ein Raster immer neuer Wege- und Blickbeziehungen zwischen bisherigem Stadtrand und Ufer neu strukturiert. Es entsteht eine räumliche Differenzierung, die Lesbarkeit und Orientierung bietet, und zugleich Robustheit des Wandels in den teilräumlichen Einheiten langfristig sichert.